Von Martin Nagl-Cupal
Auf der ganzen Welt gibt es Kinder und Jugendliche, die sich regelmäßig um ein krankes oder pflegebedürftiges Familienmitglied kümmern. Diese pflegenden Kinder und Jugendlichen werden international häufig als „Young Carers“, aber auch als „Young Caregivers“ bezeichnet.
Das was „Young Carers“ tun, unterscheidet sich nur wenig davon, was erwachsene pflegende Angehörige tun. Das Spektrum reich von a) Haushaltstätigkeiten, etwa Kochen, Putzen, Staubsauen, schwere Sachen tragen, b) körperlicher Pflege, beispielsweise An- und Auskleiden, Körperpflege, Hilfe mit Medikamenten, c) emotionaler Pflege, wie Gesellschaft leisten, aufpassen, bis hin zu d) Unterstützung von jüngeren, gesunden Geschwistern, zum Beispiel in die Schule bringen, aufpassen, Hausaufgaben machen (Dearden & Becker, 2004; Joseph et al., 2009; Metzing, 2007). Die Kinder leben auch in permanenter Bereitschaft, falls ihre Hilfe benötigt wird, und sie reden oft nicht darüber. Damit verfolgen sie das Ziel, trotz Pflege und Krankheit als Familie so normal wie möglich leben zu können (Metzing, 2007).
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